"Umwelt, Natur und Landschaft entlang des Neckars und der Bergstraße:" Julia Philippi MdL unterwegs in Edingen-Neckarhausen.
Unter diesem Motto ist Julia Philippi MdL schon das ganze Jahr über in der Region unterwegs. Diesmal machte sie Station in Edingen-Neckarhausen. Bürgermeister Simon Michler, die CDU-Vorsitzenden Lukas Schöfer und Jürgen Pavel, sowie Herbert Stein und Vivien Müller vom Bau- und Umweltamt waren ebenfalls mit dabei. Zuerst ging es zur Begehung an den Krotten-Neckar. Das Seitengewässer, steht seit den 80er Jahren unter Naturschutz. Doch in den letzten Jahren ist das Gebiet durch zunehmende Verlandung ist in seiner ökologischen Funktion stark gefährdet ist. Darum setzt sich Frau Philippi seit gut zwei Jahren persönlich beim Land für eine zügige und umfassende Renaturierung ein. „Im Rahmen der geführten Gespräche mit der Regierungspräsidentin, konnte ich bewirken, dass die Planungen für die überfälligen Renaturierungsmaßnahmen am Krotten-Neckar beschleunigt wurden und die Gemeinde zukünftig in die Planung stärker miteinbezogen wird. Im Übrigen, die Kosten für die Maßnahme trägt das Land. Einige Voruntersuchungen wurden bereits durchgeführt.“
Lukas Schöfer erläuterte den Teilnehmern, wie eine zukünftige Verlandung aus wasserbaulicher Sicht verhindert werden kann. „Der einstige, verlandetet Zufluss, der durch Schüttungen und Sedimentation blockiert ist, müsse nicht nur wieder geöffnet, sondern auch in seiner Ausrichtung zum Neckar dahingehend verändert werden, dass die Strömung entlang des Prallhangs stärker in die Einmündung fließen kann. Zudem wäre ein zweiter, vertiefter Zufluss oberhalb des aktuellen Zuflusses wichtig, um die bei jedem Hochwasser angespülten Sedimenteinträge, dauerhaft durch Strömung sowie Vertiefung der Sohle, ortsseitig entlang des Neckarwegs, wieder am Unterlauf auszuschwemmen. Durch die Öffnung lediglich eines Zuflusses werde man die ortsseitige Verlandung dauerhaft nicht in den Griff bekommen,“ so Schöfer. Herbert Stein und Vivien Müller vom Bau- und Umweltamt stimmten dem zu.
Anschließend folgte die Begehung mehrerer gemeindeeigener Biotope, die sich über die gesamte Gemarkung verteilen. „Es ist sehr beeindruckend mit welchem Engagement die Gemeinde, komplett aus eigenen Mitteln, in den letzten zwanzig Jahren nahezu 80 Biotope, in Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten und Eigentümern in der offenen Feldflur, angelegt hat“, so die Abgeordnete. Auch der finanzielle Unterhalt wird zu hundert Prozent von der Gemeinde getragen, erklärte Herbert Stein. Ziel der Gemeinde sei es bis 2030 einhundert Biotope im Rahmen der kommunalen Biotopvernetzung anzulegen, ergänzte Vivien Müller. Zudem wolle man die transkommunale Biotopvernetzung, vor allem in Richtung Eppelheim, Schwetzingen und Mannheim ausbauen, so Lukas Schöfer.
Im Anschluss wurde die Delegation vom Obst- und Gartenbauverein, der in Kooperation mit der Gemeinde, Landwirten und Privatpersonen eine Baumpatenschaft ins Leben gerufen hat, empfangen. „Ziel ist es, möglichst viele Streuobstbäume, zumeist alte Sorten zu pflanzen und diese dauerhaft zu pflegen,“ so Vorsitzender Helmut Koch. Jeder gepflanzte Baum erhält eine Nummer und einen Paten, der sich um ihn kümmert. Helmut Koch und seine Mitstreiter vom Obst- und Gartenbauverein, stehen den "Mitmachern" mit Rat und Tat zur Seite. Ein erfolgreiches Modell um den Erhalt landschaftlich und ökologisch wertvoller Streuobstbestände zu erhalten. Julia Philippi zeigte sich begeistert von der Leidenschaft und dem Erfolg des Projekts und versprach wieder zu kommen. „Solch ein tolles Projekt sollte es in jeder Gemeinde geben,“ befand die Landtagsabgeordnete.
Die vierte Station galt dem Besuch von Bertram Fischer, Initiator der Mikro Landwirtschaft hier in der Region. Julia Philippi: „Ein wirklich innovatives Modell um Landwirtschaft und Bevölkerung wieder näher zusammenzubringen.“ Die Idee dahinter: ein Landwirt verpachtet seine Fläche an die Mikro Landwirtschaft und steht mit Maschinen und Know-How helfend zur Seite. So entsteht die Möglichkeit auf gewöhnlichen Ackerflächen Obst und Gemüse in Eigenregie ökologisch anzubauen. Der Vorsitzende des Ortsbauern Verbandes, Georg Koch, sieht dieses Angebot nicht als Konkurrenz zu seiner klassischen Arbeit auf dem Feld, sondern vielmehr als Ergänzung zu dieser. „Es hilft auf beiden Seiten Vorurteile abzubauen, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und dadurch die Arbeite des anderen wieder mehr wertzuschätzen,“ so der Vorsitzende der Landwirte Georg Koch. Julia Philippi bedankte sich am Ende des Tages bei allen Beteiligten für den schönen und erkenntnisreichen Tag und versprach bald wieder zu kommen.
(LS)