Mittelfristig ist klimaneutrale Metropolregion möglich – durch Einsparung, Effizienzsteigerung und Innovation: Rhein-Neckar soll Wasserstoffmodellregion in Deutschland und Europa werden
Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) zählt zu den Gewinnern des nationalen Wettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“. Für die Umsetzung stellen der Bund und Land jeweils 20 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Die Regionalentwicklungsgesellschaft Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH) führt dabei ein Konsortium namens „H2 Rivers“ mit 18 Partnern aus der Region Rhein-Neckar sowie aus dem Raum Mittlerer Neckar. Der Förderantrag des Konsortiums umfasst ein Investitionsvolumen von rund 61 Millionen Euro und beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen wie u.a. eine Hochdruck-Abfüllanlage, H2-Tankstellen sowie Pkw, Busse, Müllfahrzeuge und Straßendienstfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie. Im Verbund mit Unternehmen und privaten Investoren sollen in den nächsten Jahren rund 1 Milliarde Euro bei uns, hier in der Region, investiert werden. Landrat Stefan Dallinger (CDU), Vorsitzender des Verbands Region Rhein-Neckar unterstreicht: „Wir sind uns unserer Stärken bewusst und haben nun auch ein starkes Signal des Bundes, mit unserem Netzwerk und den darin enthaltenen Kompetenzen und Ressourcen den Energieträger Wasserstoff und die Brennstoffzellentechnologie nachhaltig nutzbar zu machen. Nun gilt es, Bündnisse auch im weiteren Umfeld zu schließen. Wir brauchen den Schulterschluss von Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz und hoffen auch auf weitere finanzielle Unterstützung dieser Bundesländer.“
Wasserstoffwirtschaft – gefördert von Bund, Land und EU
Wasserstoff ist keine Energiequelle, sondern ein Energieträger, mit dessen Hilfe man Energie speichern und transportieren kann. Wasserstoff ist somit eine Sekundärenergie, da zur Herstellung zunächst bei allen Herstellungsarten Primärenergie aufgewendet werden muss. Eine umweltfreundliche Energieerzeugung mittels Wasserstoffes findet erst dann statt, wenn der Wasserstoff mit regenerativen Energiequellen erzeugt wird. Wasserstoff ist zudem ein wichtiges Industrieprodukt. Er ist das Ausgangselement bei der Synthese von Ammoniak, bei der Raffinierung von Mineralöl, der Synthese von Methanol und bei vielen metallurgischen Fertigungsprozessen. Der energiewirtschaftliche Stellenwert von Wasserstoff nimmt ebenfalls stetig zu. Derzeit wird der Einsatz des Energieträgers Wasserstoff im Zusammenhang mit Brennstoffzellensystemen in den unterschiedlichsten Bereichen erprobt. Dazu gehören u.a. die Automobil- und Schiffsindustrie, portable Stromversorgung für Elektrogeräte und Camping sowie die Anwendung in Kleinkraftwerken für Gewerbe und Wohngebiete. Der Vorteil des Wasserstoffs als Energieträger liegt in seiner Speicherbarkeit und Transportfähigkeit, obwohl für eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft noch einige Probleme zu lösen sind.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gestaltet und unterstützt mit dem „Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) die Markteinführung von Anwendungen in diesem Bereich. Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungs-, aber auch Beschaffungsvorhaben. Ziel ist neben dem Beitrag zum Klimaschutz insbesondere der Erhalt und Ausbau der Technologieführerschaft der deutschen Industrie und die damit verbundene Schaffung und Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze
(LS)