Sondersitzung zum Thema Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit klarer Zielrichtung
Vergangene Woche hat der Gemeinderat in einer Sondersitzung das Thema Freiflächen-Photovoltaikanlagen öffentlich beraten. Die CDU-Fraktion hatte vor der Sommerpause sich dafür starkgemacht diesen wichtigen Tagesordnungspunkt öffentlich zu behandeln und einen neutralen Sachverständigen entweder von Seiten des Kreises oder alternativ vom Land hinzuzuziehen. Wir sind dankbar, dass man seitens der Verwaltung unserem Vorschlag gefolgt ist. An der Sitzung hat Dr. Kessler, Geschäftsführer der KliBA, der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur, teilgenommen. Im Gepäck hatte er eine Präsentation, die zum einen auf der PV-Potenzialanalyse der Gemeinde und zum anderen auf der des Kreises aufgebaut hat. Die darin enthaltenen Zahlen und Daten sind der Verwaltung und den Fraktionen seit längerem bekannt und zum Teil auch öffentlich, unter Rhein-Neckar-Kreis.de für jedermann online zugänglich. Wesentliches Ziel der Sitzung war es zu erörtern, wo im Außenbereich die Verwaltung und die jeweiligen Fraktionen Potenziale, Vor- und Nachteile für die Errichtung von Freiflächen PV-Anlagen sehen und insbesondere in welcher Größenordnung sie für angemessen erachten. Für unsere Fraktion ist klar, dass es auf der einen Seite darum gehen muss so viel landwirtschaftliche Flächen wie möglich weiterhin für landwirtschaftliche Zwecke frei zu halten und zum anderen den Zielsetzungen, insbesondere im Rahmen des Beschlusses zur „kommunalen Klimaneutralität bis 2035“, gerecht zu werden. Da der Stromverbrauch innerhalb der Gemeinde lediglich rund 19% des Energieverbrauchs ausmacht, zeigt dies die enorme Herausforderung sektorenübergreifend klimaneutral zu werden. Der Wärmesektor macht aktuell rund 54% und die Mobilität etwa 27% aus. Da diese beiden Bereiche zukünftig zusehends elektrifiziert und weniger mit fossiler Energie versorgt werden, steigt der Stromverbrauch erheblich bei gleichzeitig sinkendem Gesamtenergieverbrauch. Das Thema Windenergie spielt aufgrund der nicht vorhandenen Wirtschaftlichkeit wegen der geringen Windhöffigkeit Stand heute keine Rolle. Zwei weitere wichtige Aspekte, die wir der Verwaltung bereits im Vorfeld mit auf den Weg gegeben haben, sind die Themen Netzanschluss im Außenbereich sowie zügiger Ausbau der Netzinfrastruktur im Innenbereich. Da alle diese Maßnahmen sehr kostenintensiv sein werden, wird die Gemeinde nicht umhinkommen die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, z.B. eine Gesellschaft mit externen Partnern, und, wenn möglich mit Beteiligung der Bürger, um zum einen die Finanzierung stemmen zu können und zum anderen von den mittel- und langfristigen Mehreinnahmen der PV-Anlagen nachhaltig zu profitieren. Fortsetzung folgt.
(LS)