Einfamilienhaus verbieten? Niemand hat die Absicht…
Mit Klima- und Umweltschutzpolitik kann man beim Thema Bauen viel Gutes tun. Man kann auf diese Weise aber auch künstlich die Kosten hochtreiben, damit sich das Leben am Rand der Städte, wie hier in der Gemeinde oder gar auf dem Land, nicht mehr lohnt. Die Debatte um die Umweltverträglichkeit des Einfamilienhauses hat Methode und das sollten Ballungsräume wie auch ländliche Regionen nicht auf sich sitzen lassen.
Das Einfamilienhaus steht immer mehr in der Kritik. Nur sind es wirklich ökologische oder nicht meist eher ideologische Gründe, die dafür verantwortlich sind? Warum haben viele Städter mit ihrer Verachtung des "Kleinstadt-Spießertums" zu ihrem eigenen sozialen Abstieg beigetragen? Und warum hält der "Run auf das Landleben" trotzdem an?
Grundstücke werden in Deutschland immer kleiner. Auf rund 400 Quadratmetern Grund steht heute ein Haus im Schnitt, früher waren es mal 600 Quadratmeter. Ein riesiger Flächenfraß rufen trotzdem viele. Und überhaupt ist das Haus auf dem Land „ökologischer Wahnsinn“, heißt es von „grünen“ Städtern immer wieder. Jenen Städtern, die sich vor der eigenen Haustür gegen Nachverdichtung, Aufstockung und neue Wohngebiete mit Hilfe von selbstgegründeten Bürgerinitiativen mobil machen und so beständig die Kosten für Wohnungen in schwindelerregende Höhen treiben. Wenn das nicht reicht, wird künstlich nachgeholfen im Kampf gegen die „Ausgeburt der Umweltzerstörung“. Die jüngste Änderung: Strengere Regeln für Bauabfälle. Selbst komplett unbelasteter Bodenaushub muss künftig auf spezielle Deponien verbracht werden. Sinnhaftigkeit der Vorschrift gleich null! Das macht bis zu 80.000 € Mehrkosten für ein Einfamilienhaus mit Keller, rechnen Spezialisten vor. Und natürlich die neue CO2 Steuer, die alle Baustoffe ordentlich verteuert. Ist das dem Großteil Bevölkerung eigentlich bewusst? Klar, das ist kein Verbot für das Einfamilienhaus. Aber man kann Menschen eben auch mit Bauvorschriften und Öko-Kostenlawinen zwingen, sich dem „kollektiv gewünschten Wohnen“ unterzuordnen. Warum das aber besser sein soll, erschließt sich nicht. Logisch, verzichte ich auf Fenster, wäre das auch energieeffizienter. Und würde ich aufs Joggen verzichten, würde ich 1000 Kalorien am Tag weniger verbrauchen, womit weniger Soja auf Freiflächen angebaut werden müsste und weniger Kühe auf Weiden leben würden, die später zu meiner Nahrung werden. Ein künstliches Koma soll übrigens auch den Verbrauch um 600 Kalorien am Tag reduzieren. Aber Zynismus beiseite: Mein (zugegeben 800 Quadratmeter) großer Garten weist mehr Biodiversität auf als die meisten Freiflächen in einer Großstadt. Es geht in der Baupolitik offenbar weniger um gutes Bauen, sondern an vielen Stellen mehr darum, den „Provinzlern“ endlich vor Augen zu führen, dass „ihr Lebensstil“ falsch sei. Und das hat leider Methode!