Ein Wandel des Wirtschaftsmodells hin zu mehr Nachhaltigkeit ist möglich – aber nur mit Vernunft und Weitsicht.
Das letzte Jahr war geprägt von klima- und umweltpolitischen Debatten – und zwar im globalen Maßstab. Ein erheblicher Teil der jungen Generation, allen voran die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, forderten zu recht lautstark von den politischen Entscheidungsträgern aller Länder und letztlich von allen Bürgern, mehr für die Umwelt und Klimaschutz zu tun. Der Verlust der Artenvielfalt durch die Zerstörung natürlicher Lebensräume, wirkt sich schon heute in vielen Region der Welt negativ auf Mensch und Natur aus und muss daher dringend reduziert werden. Auf der anderen Seite hat die industrielle Entwicklung und damit einhergehend die Marktwirtschaft bzw. der Kapitalismus, in den letzten 200 Jahren, erst Millionen, dann Milliarden Menschen aus bitterster Armut befreit. Ein in der Menschheitsgeschichte einmaliger Vorgang, der in heutigen, vor allem „westlichen Debatten“, völlig vernachlässigt wird. Wo früher – im Grunde seit Anbeginn der Menschheit – Krankheiten, Seuchen, Willkür, Gewalt und Leid das Leben der Menschheit prägten, ist heute, trotz der vielen Krisen und Kriege, in vielen Regionen der Erde an diese Stelle Nahrungsmittelsicherheit, Gesundheit, Bildung und Wohlstand getreten. Auch die Kindersterblichkeitsrate hat global betrachtet massiv abgenommen und gleichzeitig steigt die Lebenserwartung im globalen Durschnitt weiter an. Alleine anhand dieser Faktoren wird ersichtlich, wie sehr sich das Leben der Menschheit zum Positiven hin gewandelt hat und das, trotz eines gewaltigen Bevölkerungswachstums in den letzten drei Jahrhunderten. Noch immer wächst die Weltbevölkerung jährlich um die Größe Deutschlands – also um rund 80 Millionen Menschen an. Was also tun um einerseits die Umwelt und das Klima effektiver zu schützen und andererseits den Frieden, der erst durch Wohlstand und nicht durch Ideologie entstehen konnte, nicht wieder zu gefährden? Ein wahrliches Dilemma epischen Ausmaßes in dem die heutige Menschheit steckt. Mit Panik und Angst alleine werden sich diese dringend notwenigen Veränderungen nicht herbeiführen lassen. Vielmehr benötigen Politik und Gesellschaft – vor allem ökonomisch und sozial – tragfähige Konzepte, die dem komplexen globalen System des 21. Jahrhunderts gerecht werden. Mehr dazu nächste Woche.
(LS)